Osterausflug nach Horb - Der Anfang

Ein Teil-Bericht von Friedrich

Wir hatten schon warme, sommerliche Tage im April. Damit war für mich klar: Ich kann es wagen:  4 Tage Camping in Horb. Dafür ist man nie zu alt...dachte ich. Die Frostwarnungen von Michele aus der Eifel ignorierte ich tapfer. Frost kann nicht sein, nicht an Ostern, nicht in Horb und schon garnicht wenn ich zelte.
Die Hinfahrt  mit Daniel und Andrea bestärkte mich in meiner Einschätzung. Bei sommerlichem Reisewetter ging's durch den idyllischen Nordschwarzwald, über Calw durch das wildromantische Nagold-Tal bis Horb am Neckar. Der Horber Bouleplatz und der Campingplatz liegen nur einen Steinwurf auseinander auf einer Anhöhe oberhalb des romantischen Städtchens Horb. Von Fausi, dem 2. Clubvorsitzenden wurden wir herzlich begrüßt und mussten gleich das Clubhaus inspizieren. Er zeigte uns, wie das mit den Getränken und Vorräten geregelt ist und schon hatte er uns den Hausschlüssel in die Hand gedrückt mit den Worten: "fühlt euch wohl bei uns." Wie?...schluck..einfach so....sieht so die Horber Gastfreundschaft aus? Wir waren beeindruckt. 
Also wurden gleich die Zelte aufgebaut und nach und nach trafen auch die Anderen ein. Gegen Abend hatten sich alle in ihren Mobile-Homes und Campingcars eingerichtet und der erste Bouletest konnte gestartet werden. Auch einige Horber Freunde, zT. Dauercamper hier, freuten sich über unseren Besuch und die geplante Turnierserie an den folgenden Tagen.
Meine Vorstellungen von diesen Ostertagen waren bis dahin noch stimmig, jetzt am Abend konnte ich nicht mehr mithalten. Es hieß: Bei "Steffi und Johann" wird gegrillt. Als ich sah, was da alles aufgetischt war, hab ich meine Würsteln lieber im Rucksack gelassen. Griechische Schafskäsetaschen, italienisches Lammfleisch, Spezialitäten deren Namen ich nicht mal kannte, Salate und excellente Weine. Fürstliche Speisen und Getränke...wo die das alles hergezaubert haben. Wie bei einer Kochshow, es war einfach alles da. Und ich wollte wenigstens ein bisschen mithelfen."..setz dich und iß." Ich war wehrlos. Und dann war's auch noch so schön kuschelig warm zwischen meinen Boulefreund(inn)en. Dieser herrliche Abend zwischen "kulinarischen Profis" hat mich beeindruckt.
Auf dem Weg zum Zelt holte mich in die Wirklichkeit aber ein. Naßkaltes Gras und herbstliche Temperaturen ließen mir keine Wahl: Gleich mit den Klamotten in den Schlafsack und möglichst schnell den Morgen herbeiwünschen. Auch die kälteste Nacht hat mal ein Ende. 
Es wurde hell und ich hatte nicht gefroren. Aber es war viel zu früh zum Aufstehen. Lesen war leider unmöglich denn der Dunst, der aus dem Schlafsack aufstieg, ließ auf meiner Lesebrille keine Chance auf klare Sicht. Wischen half nur kurz.
Der erste Blick aus meinem Mini-Zelt war niederschmetternd. Grauer Himmel und eiskalter Wind. Von wegen Morgenstund hat Gold...auch das Vogelgezwitscher konnten mich nicht erheitern. Erst mal eine heiße Dusche. Der Automat nahm leider nur Duschmünzen an, und ich hatte keine, also ungewaschen wieder anziehen. Ein trostloser Karfreitag wie aus der Bibel. Der Campingplatz schlummerte noch im Morgennebel, weit und breit kein Kaffeeduft. Ich holte meinen Rucksack und machte mich auf den Weg am menschenleeren Bouleplatz vorbei durch den Wald in Richtung Horb. Mit Liedern von Hannes Wader und F. J. Degenhardt im Ohr - dem neuen MP3-Player sei Dank - machte ich jetzt meinen bisher einsamsten "Ostermarsch" ins Stauferstädtchen Horb. 


Fortsetzung folgt.....

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